Lehrerin mit Kind und einer PV Anlage

Mini-PV-Anlagen: Mit Balkonkraftwerken Stromkosten senken und die Umwelt schonen

Mini-PV-Anlagen, umgangssprachlich auch als Balkonkraftwerke bekannt, sind einfach und effektiv. Sie senken die Stromkosten und helfen gleichzeitig dabei, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Diese steckerfertigen Solaranlagen können ohne besondere Fachkenntnisse installiert werden und sind sowohl für Mieter als auch für Eigenheimbesitzer geeignet. 

In diesem Beitrag erfährst du, wie Mini-PV-Anlagen funktionieren, welche Komponenten benötigt werden und welche gesetzlichen Rahmenbedingungen beachtet werden müssen. Außerdem geht es um die Vorteile und möglichen Herausforderungen, die mit der Nutzung dieser kleinen, aber leistungsfähigen Solaranlagen einhergehen. Lies weiter, um herauszufinden, wie du mit einer Mini-PV-Anlage nicht nur deine Stromkosten reduzieren, sondern auch einen Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung machen kannst.

Mini PV Anlage an Balkon

Bauteile einer Mini-Solaranlage

Eine Mini-Photovoltaik Anlage besteht aus folgenden Bauteilen:

- Solarmodule
- Verkabelung
- Installationshilfen
- Wechselrichter

Die Module fangen das Sonnenlicht ein und wandeln es in Gleichstrom um. Die Stromstärke richtet sich nach dem Grad der Einstrahlung. Die Verkabelung ist genormt, sodass du nichts verwechseln kannst. Mit den mitgelieferten Installationshilfen hast du einen festen Rahmen für dein Solarmodul. Außerdem steht es damit gleich im richtigen Winkel. Der Wechselrichter dient schließlich dazu, den Gleichstrom von den Solarmodulen in Wechselstrom umzuwandeln.

Wir empfehlen dir, die Mini Photovoltaikanlage immer im Set zu kaufen. Die Komponenten sind ideal aufeinander abgestimmt, getestet und geprüft. Damit vermeidest du Effizienzverluste oder Gefahren, die bei einer selbst zusammengestellten Mini PV Anlage entstehen können.

Was gilt als Mini-PV-Anlage?

Eine Mini-Solaranlage ist dann gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) genehmigungsfrei, wenn sie folgende Bedingungen erfüllt:

- Einspeiseleistung des Wechselrichters maximal 800 W
- Leistung der Solarmodule maximal 2000 W
- Nur 1 Mini-Photovoltaikanlage pro Wohnung.

Der Vorteil einer Mini-Photovoltaikanlage ist, dass du für sie keine Genehmigung benötigst. Jedoch musst du das Balkonkraftwerk anmelden. Dafür genügt eine Mitteilung per E-Mail an den Netzbetreiber. Dieser wird dir von deinem Stromversorger mitgeteilt. Zur Anmeldung gehört heute noch eine Zählerprüfung. Damit soll ausgeschlossen werden, dass du einen Stromzähler verwendest, der rückwärts laufen kann. Falls das der Fall ist, wird dir der Netzbetreiber ein neues Smart-Meter einbauen. Die Kosten dafür betragen einmalig ca. 75 Euro. Seit dem Inkrafttreten des Solarpaket I ist auch der Betrieb eines rückwärtslaufenden Zählers für vier Monate erlaubt, bis der Netzbetreiber ihn austauscht. Das passiert automatisch und muss von dir nicht beantragt werden.

Gärtner mit Mini PV Anlage

Mini-PV Anlage-zur Selbstmontage

Die heute verfügbaren Sets sind so aufgebaut, dass du sie selbst aufbauen und installieren darfst. Achte bei der Montage der Solarpaneele auf den optimalen Winkel, damit du so viel Sonnenlicht wie möglich "abernten" kannst. Dazu gilt:

30 - 40° bei liegender Montage (z. B. auf deinem Garagendach)
70° bei hängender Montage (z. B. an deinem Balkon).

Sobald die Unterkonstruktion steht, kannst du die PV Anlage montieren und anschließen. Die Verkabelung ist ganz einfach. Kabel und Stecker sind so geformt, dass du nichts verwechseln kannst. Die Voraussetzung ist jedoch, dass dein Balkon oder deine Terrasse über eine Außensteckdose verfügt. Falls nicht, musst du dir eine vom Fachbetrieb installieren lassen.

Welche Steckdosen sind für die Mini-PV-Anlage zulässig?

Die in unserem Shop erhältlichen Sets sind mit einem Schuko-Stecker ausgestattet. Das ist der ganz normale Wandstecker, auf den die Steckdosen in deinem Haus ausgelegt sind.
Alternativ kann auch ein Wieland-Stecker verwendet werden. Dieser muss allerdings von einer Elektrofachkraft installiert werden.

Schuko Stecker
Wieland Stecker

Strom der Mini-PV-Anlage speichern

Die Einspeisevergütung, die du für deinen nicht genutzten Strom erhältst, beträgt gerade einmal 6-8 Cent pro Kilowattstunde. Mit einer Mini PV Anlage lohnt sich das praktisch nicht. Hinzu kommt, dass du mit diesen kleinen Lösungen nur selten mehr Strom produzierst als verbrauchst. Alternativ zum Verkauf des Stroms könntest du mit einem Speicher den Wirkungsgrad von deiner Mini PV Anlage erhöhen. Dabei sind jedoch drei Faktoren zu bedenken:

- Kosten für den Stromspeicher
- Lebensdauer des Stromspeichers
- Brandgefahr

Gegenwärtig sind die auf Lithium-Ionen-Technologie basierenden Stromspeicher noch sehr teuer. Sie kosten ungefähr das Gleiche, was eine Mini Solaranlage auch kostet. Eine Mini Photovoltaik mit Speicheranlage ist daher doppelt so teuer wie eine Anlage ohne Speicher. Hinzu kommt, dass die Lebensdauer des Speichers nur etwa halb so lang ist, wie der Rest der Anlage. Über die gesamte Betriebsdauer gerechnet, braucht die Mini Photovoltaik mit Speicher zwei Akkus und wird damit in Summe dreimal so teuer. Entsprechend verdreifacht sich die Dauer der Amortisation.

Obwohl die heute verfügbaren Stromspeicher sehr sicher sind, solltest du die Brandgefahr, die von Li-Ionen-Akkus ausgeht, nicht ignorieren. Für den Einbau des Speichers lässt du dich am besten von der örtlichen Feuerwehr beraten. Mit dem geeigneten Aufstellort und einer passenden Einhausung bleibt dein Haus auch dann geschützt, wenn dir ein defekter Stromspeicher einmal in Brand gerät. Allerdings kommen mit dieser Einhausung weitere, nicht unerhebliche Kosten auf dich zu. Die solltest du in deiner Gesamtkalkulation berücksichtigen.

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Mini Photovoltaik mit Speicher für Sonderanwendungen

Dennoch kann es durchaus sinnvoll sein, deine Mini PV Anlage durch einen Speicher zu ergänzen. Das ist dann der Fall, wenn du von Haus aus einen erhöhten Strombedarf in der Grundversorgung hast. Das kann bei stromintensiven Hobbys oder Nebengewerben der Fall sein. Beispiele dafür sind:

- Akku-Ladestationen für E-Bikes, E-Motorräder oder E-Autos
- Terrarien und Aquarien
- Indoor-Gewächshäuser für Pflanzen mit hohem Lichtbedarf.

In diesen Fällen kann es sich lohnen, deren Strombedarf durch eine zusätzliche 800 W Mini PV Anlage zu ergänzen. Sprich aber am besten mit einem Elektriker darüber, was genau du vorhast. Er kann dich optimal beraten und deine zusätzliche Stromquelle auch aufbauen.

Beteiligte informieren

Eine Mini PV Anlage gemäß des EEG ist eine kleine, diskrete und genehmigungsfreie Anlage. Sie fällt optisch kaum auf. Dennoch solltest du stets jeden mit ins Boot nehmen, der in Bezug zu deiner Wohnung steht. Das gilt insbesondere für Vermieter oder Miteigentümer einer Hausgemeinschaft. Beide Parteien können dir den Aufbau einer Mini PV Anlage zwar nur schwer verbieten. Es kann aber den Hausfrieden stören, wenn du sie einfach vor vollendete Tatsachen stellst.

Mini PV Anlage an Balkon

Wann kann eine Mini-PV-Anlage verboten werden?

In folgenden Fällen kann dir der Aufbau einer Mini PV Anlage verboten werden:

- Die Montage der Anlage ist nicht frei von Gefährdungen
- Die Anlage ist eine erhebliche bauliche Veränderung dar.

Als gefährlich gilt eine i PV Anlage, wenn sie nicht absturzsicher befestigt werden kann. Dazu zählen beispielsweise ungeeignete Balkongeländer oder Maschendraht-Zäune. Die mitgelieferten Befestigungskits sind zwar geprüft und sturmsicher. Deren Verbindung zum Gebäude ist aber Sache des Betreibers, also deine.
Als bauliche Veränderung gilt beispielsweise die Montage der Mini PV Anlage an einer Fassade. Damit könntest du die örtlichen Bauvorschriften oder den Denkmalschutz verletzen.

Wenn du die Miteigentümer über den Aufbau einer Mini PV Anlage informierst, gewinnst du vielleicht sogar Mitstreiter. Die Verbreitung der kleinen Solarmodule ist ganz im Sinne des Erneuerbare Energien Gesetz. 

Zusammengefasst: Darum lohnt sich eine Mini-PV-Anlage

Ein Balkonkraftwerk ist eine umweltfreundliche Möglichkeit für Haushalte, ihren Stromverbrauch zu reduzieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Diese kleinen PV-Module, die problemlos an das Hausnetz angeschlossen werden können, erzeugen Strom aus Solarzellen, der direkt im Haushalt genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Mit einer Leistung von bis zu 800 Watt sind Balkonkraftwerke besonders für den Eigenverbrauch geeignet und können den Strombedarf von haushaltsüblichen Geräten wie Kühlschränken und Waschmaschinen decken.

Die Installation eines Balkonkraftwerks ist dank der VDE-Vorgaben und der einfachen Anmeldung bei der Bundesnetzagentur unkompliziert. Sobald du das Solarpanel installiert und an das Stromnetz angeschlossen hast, wird der erzeugte Strom entweder direkt genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist - schon kannst du deine Stromkosten effektiv senken. Da diese Anlagen eine vergleichsweise geringe Leistung haben, können sie problemlos in das bestehende Stromnetz integriert werden, ohne dieses zu überlasten. Balkonkraftwerke sind also eine effiziente und umweltfreundliche Lösung, wenn du deinen Energieverbrauch nachhaltig gestalten möchtest.