PV-Anlage im Winter: Wie optimierst Du die Leistung?

PV-Anlage im Winter: Wie optimierst Du die Leistung?

Im Winter sinkt der Ertrag von Balkonkraftwerken: Die Tage sind kürzer, die Temperaturen sinken und die Sonne strahlt weniger intensiv als in den Sommermonaten. Aber was bedeutet das für Deine Photovoltaikanlage? Funktioniert Solar auch im Winter? Und willst Du auch in der kalten Jahreszeit möglichst viel Solarstrom für Deine Geräte und Co. erzeugen?

Inhaltsverzeichnis

  1. Solarstrom produzieren: Unterschiede zwischen Winter und Sommer?
  2. Solar Ertrag auf den Winter optimieren?
  3. Vorteil Balkonkraftwerk: Module saisonal anpassen
  4. Batteriespeicher als lohnende Investition im Winter
  5. FAQ: Balkonkraftwerke im Winter optimal nutzen

Mit einigen Kniffen erhöhst Du die Solar-Ausbeute! Hierbei lassen sich zwei Ansätze unterscheiden:

  • Mit manchen Tipps steigerst Du den Solar Ertrag im Winter generell.
  • Du kannst Deine PV-Module auch speziell auf die Anforderungen der Wintermonate optimieren.

Bei der zweiten Varianten stellst Du Deine PV-Anlage so ein, dass Du in der kalten Jahreszeit einen besonders hohen Ertrag erzielt. Dieses Ziel erreichst Du, indem Du den Neigungswinkel anpasst. Im Sommer produziert die Anlage dagegen weniger Strom. Das empfiehlt sich zum Beispiel beim Heizen mit Solar im Winter.

Es gibt aber auch Anlagen, mit denen Du in allen Jahreszeiten den maximalen Stromertrag erwirtschaftest. Dies trifft auf Anlagen zu, bei denen Du den Neigungswinkel jederzeit ändern kannst. Ein typisches Beispiel sind Balkonkraftwerke mit flexibler Halterung, die durch ihre Anpassbarkeit einen echten Vorteil bieten. 

Solarstrom produzieren: Unterschiede zwischen Winter und Sommer?

Die meisten PV-Anlagen produzieren im Winterhalbjahr rund 20 bis 30 % des Jahresertrags, besonders mager fällt die Ausbeute durch Photovoltaik in den Monaten November, Dezember und Januar aus. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Sonne geht später auf und früher wieder unter. Zudem steht die Sonne tiefer und es kann weniger Solarenergie produziert werden.

Ein wichtiger Wert ist die Globalstrahlung, gemessen in Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter. Dieser Wert hängt von zahlreichen Faktoren ab, neben der Dauer der Sonneneinstrahlung spielt der Sonnenstand eine wichtige Rolle. Hier kommt es auf die Jahreszeit und die geografische Lage an. Du besitzt in Süddeutschland ein Haus? Dort ist die Globalstrahlung und damit der Solar Ertrag im Winter genauso wie im Sommer höher als im Norden.

Wie viel Strom produziert ein Balkonkraftwerk im Winter?

Früher dominierten Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach den Markt, heute gesellen sich Balkonkraftwerke hinzu. Preisreduzierungen und bessere gesetzliche Rahmenbedingungen haben die Attraktivität dieser Mini-PV-Anlagen erhöht.

Aber wie sieht es bei diesen Solaranlagen mit dem Solar Ertrag im Winter aus? Wie viel Strom erzeugen die Solarmodule? Grundsätzlich gilt bei der dasselbe wie für Dachanlagen: Die PV-Anlage erzeugt in geringerem Maße Strom. Der Vorteil ist aber, dass Du mit einer flexiblen Halterung den Ertrag problemlos erhöhst.

Solar Ertrag auf den Winter optimieren?

Wenn Hausbesitzer sich für Photovoltaik entschieden haben und eine Solaranlage betreiben, verdienen vielfältige Faktoren Beachtung. Die Ausrichtung und der Neigungswinkel der Solaranlage beeinflussen den Ertrag entscheidend. Oft geht es dabei um den Jahresertrag, aber es gibt gute Gründe, speziell den Solar Ertrag im Winter zu erhöhen – besonders bei hohem Winterstromverbrauch, wie durch Wärmepumpen.

Durch das Solar Heizen im Winter entstehen höhere Stromkosten. Neben Licht, Kühlschrank und PC steigt der Energiebedarf. Mit jeder selbst erzeugten Kilowattstunde durch Photovoltaik senkst Du Deine Stromrechnung und erhöhst den Eigenverbrauchsanteil. Der im Sommer produzierte Strom wird oft mit einer Einspeisevergütung vergütet, die jedoch meist niedriger als der Strompreis ist. Daher lohnt es sich, den Solar Ertrag im Winter zu optimieren, um mehr Eigenverbrauch zu erzielen.

Die PV-Anlage auf Solar im Winter optimieren

Wenn Du in den Wintermonaten mehr eigenen Solarstrom verbrauchen willst, gibt es einen zentralen Hebel: Passe den Neigungswinkel an! In der Sommerzeit erweist sich ein geringer Neigungswinkel von etwa 30 bis 35 Grad als ideal, um möglichst viel Sonnenlicht abzugreifen, im Winter empfiehlt sich ein Winkel von etwa 50 bis 55 Grad.

Beachte, dass es bei diesen pauschalen Werten Abweichungen geben kann. Es kommt auf Aspekte wie die Ausrichtung, die geografische Lage und mögliche Verschattungsobjekte in der Umgebung an. Lasse Dich von einer Fachfirma beraten!

Bei der Winteroptimierung gibt es einen weiteren Ansatz, der grundsätzlicher Natur ist. Im Regelfall empfiehlt sich eine Süd-Ost- bis Süd-West-Ausrichtung, um die Energie der Sonnenstrahlen im Sommerhalbjahr umfangreich abzuschöpfen. Wenn Du dagegen den maximalen Ertrag für Solar im Winter wünschst, solltest Du die PV-Anlage splitten und die Solarmodule in zwei unterschiedliche Himmelsrichtungen ausrichten: Mit einer Ost-West-Ausrichtung maximierst Du den Solar Ertrag im Winter!

Allgemeine Probleme für PV-Module im Winter vermeiden

Schneefall in den Wintermonaten beeinträchtigt ab einem bestimmten Umfang die Leistung Deiner PV-Anlage. Rechne damit, dass der Ertrag ab einer Schneeschicht von etwa 15 cm sinkt. Bei einer geringeren Schneedicke ist Deine Anlage meist fast genauso effizient wie ohne Schnee. Wichtig ist hier das du möglichst gute Solarmodule verwendest z.B. Bifaziale N-Type Module.

Doch wie beeinflusst Du diese Variable? Ein großer Neigungswinkel erweist sich bei dichtem Schneefall als vorteilhaft, weil der Schnee schneller von den Modulen rutscht. Bleibt die Schneedecke dagegen liegen, lohnt es sich, den Schnee selbst zu entfernen oder durch einen Fachbetrieb entfernen zu lassen. Bei einer sehr hohen Schneeschicht inklusive Vereisung besteht gegebenenfalls dringender Handlungsbedarf: Prüfe, welche Maximallast Deine Anlage stemmen kann und sorge bei Bedarf schnell für die Beräumung der Module. 

Vorteil Balkonkraftwerk: Module saisonal anpassen

Mit einem Balkonkraftwerk profitierst Du von einem beträchtlichen Pluspunkt: Du musst nicht auf das Dach steigen, um Veränderungen an der Anlage vorzunehmen. Bestenfalls lässt Du Deine Mini-PV-Anlage mit einer flexibel einstellbaren Halterung versehen, dann kannst Du den Neigungswinkel jahreszeitabhängig optimieren.

Hier gilt: Erhöhe den Neigungswinkel spätestens im November, reduziere ihn im Frühjahr.

Batteriespeicher als lohnende Investition im Winter

Größerer Neigungswinkel, andere Ausrichtung, Schneebeseitigung: Neben diesen Maßnahmen empfiehlt sich vielfach ein Stromspeicher. Er erhöht Deine Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und sorgt dafür, dass Du mit selbst produziertem Strom über Photovoltaik weniger Strom über den Netzbetreiber und den Stromzähler beziehen musst. Bei überschüssigem Solarstrom gilt der Grundsatz: besser gespeichert und später selbst verbraucht als für eine geringe Vergütung ins Netz eingespeist.

In den Wintermonaten erweist sich ein leistungsstarker Speicher als besonders kluge Investition. Der Strombedarf ist abends und morgens überdurchschnittlich hoch: Nutze den tagsüber gespeicherten Strom!

➤ Hinweis: Wenn Du Dein Balkonkraftwerk erweiterst und Du noch Platz hast, kannst Du von 2 auf 4 Module umrüsten und damit die doppelte Leistung erreichen. Sprich uns an, wir beraten Dich gerne.

FAQ: Balkonkraftwerke im Winter optimal nutzen

Muss ich mein Balkonkraftwerk von Schnee befreien?

Ja, wenn sich eine dicke Schneeschicht (ca. 15 cm oder mehr) auf den Modulen bildet, kann das den Ertrag stark reduzieren. Ein steiler Neigungswinkel hilft, aber bei starkem Schneefall ist es sinnvoll, den Schnee manuell zu entfernen.

Erzeugen Balkonkraftwerke im Winter genug Strom?

Im Winter produzieren Balkonkraftwerke weniger Strom, oft etwa 20-30 % des Jahresertrags. Trotz der geringeren Sonneneinstrahlung kann der Strom immer noch nützlich sein, besonders bei flexibler Ausrichtung der Module.

Wie beeinflusst die Ausrichtung den Winterertrag?

Im Winter verbessert eine südliche Ausrichtung und ein steilerer Neigungswinkel den Ertrag, da die Sonne tiefer steht. Eine Ost-West-Ausrichtung kann ebenfalls sinnvoll sein, um den Solarertrag über den Tag zu maximieren. 

Begriffserklärungen

Globalstrahlung

Globalstrahlung ist die gesamte solare Energie, die auf eine horizontale Fläche der Erde trifft. Sie setzt sich aus direkter Sonneneinstrahlung und diffuser Strahlung (die durch Wolken oder andere Partikel in der Atmosphäre gestreut wird) zusammen. Globalstrahlung ist ein wichtiger Faktor bei der Berechnung der Energieerträge von Solaranlagen.

Neigungswinkel

Der Neigungswinkel bezeichnet den Winkel, in dem Solarmodule auf Dächern oder anderen Flächen montiert sind, um die maximale Menge an Sonnenenergie zu nutzen. Ein optimaler Neigungswinkel kann die Effizienz der Solaranlage steigern, insbesondere in Bezug auf den jahreszeitlichen Sonnenstand.