Ein Zaun mit PV-Anlage ist eine intelligente Möglichkeit, ungenutzte Potentiale bei der regenerativen Energiegewinnung zu nutzen. Dazu wird die Umfriedung des Grundstücks als PV Zaun ausgelegt und mit Solarmodulen ausgestattet. Der Wirkungsgrad der so montierten Solarpaneele ist nicht so hoch wie bei einer Dach- oder Balkonanlage. Dennoch kann der PV Zaun eine sinnvolle Ergänzung zu einer bestehenden Solaranlage sein.
Was versteht man unter einem Solarzaun?
Ein Solarzaun ist eine multifunktionale Umfriedung eines Grundstücks. Seine Aufgabe als blickdichte Abgrenzung erfüllt ein PV Zaun vollumfänglich. Darüber hinaus kannst du durch einen Zaun mit Photovoltaikanlage deine Stromkosten senken. Der Aufbau von einer Grundstücksabgrenzung mit integrierter Solar Stromerzeugung aus Sonnenlicht kann jedoch recht teuer und aufwendig sein. Die Solarmodule können bis zu 300 kg wiegen. Das macht in den meisten Fällen eine robuste Gründung mit Betonfundamenten in den Pfosten erforderlich. Der handwerkliche Anspruch ist dagegen recht gering. Das heißt, dass du zum großen Teil deinen Solarzaun selber bauen kannst.
Mit welchen Kosten musst du rechnen?
Neben der Installation von konventionellen Solarpaneelen kannst du auch Module verwenden, die speziell für den Solarzaun entwickelt wurden. Die sogenannten "bifazialen" Module ernten von beiden Seiten Solarstrom. Die Ausbeute ist jedoch nicht doppelt so hoch, sondern ist nur um ca. 15 % höher als bei einseitig beschienenen Panels.
Die Zaunpaneele werden mit einer Höhe von bis zu 2,5 Metern angeboten. Je höher ein Modul ist, desto mehr Sonnenlicht können sie einfangen und desto weniger fällt eine Beschattung, beispielsweise durch parkende Autos, aus. Außerdem bekommt dein Grundstück mit höheren Modulen einen besseren Sichtschutz. Je nach Größe und Qualität des Moduls musst do so mit bis zu 1000 Euro pro Meter rechnen. Niedrige, nur einseitig wirksame Module fallen mit ca. 300 Euro pro Meter entsprechend günstiger aus. Das macht es lohnend, den PV Zaun für dein Grundstück genau zu planen.
Wie plane ich einen Solarzaun?
Solarmodule werden in Deutschland idealerweise nach Süden in einem Winkel von 20-60° ausgerichtet. Die Himmelsrichtung lässt sich bei einem Zaun mit PV-Anlage wählen. Im Neigungswinkel sind Module in einem Solarzaun aber auf 90° festgelegt. Daraus lässt sich Folgendes für die optimale Planung ableiten:
- einfach wirksame Solarmodule auf der Südseite
- bifaziale Module auf West- oder Ostseite
- Keine oder nach innen gerichtete Module (Schattenfreiheit vorausgesetzt) auf der Nordseite.
In unseren Breitengraden kannst du davon ausgehen, dass die Nordseite immer im Schatten liegt. Die an der Südseite montierten Module sind deshalb auf ihrer Rückseite immer dunkel. Bifaziale Solarpanels sind hier deshalb nicht erforderlich.
Auf der West- und Ostseite werden die Elemente aber über den Tag von beiden Seiten beschienen. Hier kannst du mit dem Einsatz von bifazialen Modulen eine Mehrausbeute von ca. 15 % erreichen.
Die Nordseite deines Grundstücks muss nicht zwangsläufig für einen PV Zaun verloren sein. Wenn dort keine Bäume, Büsche oder Gebäude den Zaun beschatten, kannst du dort - wie auf der Südseite - einseitig wirksame Paneele installieren. Nur baust du sie dort auf der Innenseite, sodass die Ausrichtung der Module wieder nach Süden zeigt.
Welche Stromausbeute habe ich mit einem PV Zaun?
Dein Energieertrag von deiner Zaun Solaranlage hängt von folgenden Faktoren ab:
- Himmelsrichtung
- Art und Größe des Moduls
- Beschattung
Es ist daher schwer, konkrete und allgemeine Angaben über den Stromertrag von deinem Solarzaun zu machen. In der Branche hat sich für diese regenerativen Energien ein Schätzwert von ca. 300 kWh pro Jahr und Meter bewährt. Ein durchschnittliches Grundstück von einem Einfamilienhaus mit Garten liegt in Deutschland bei ca. 540 m². Das ergibt eine Länge von ca. 24 Metern, woraus du rechnerisch bis zu 7.000 kWh pro Jahr über die Zaun PV Anlage erzeugen kannst. Das ist aber nur ein sehr optimistisch angenommener Maximalwert. Für eine valide Kalkulation solltest du dich deshalb mit einem Fachmann, beispielsweise einem Energieberater, besprechen.
Kann ich einen Solarzaun selber bauen?
Du kannst einen Großteil der Arbeiten übernehmen, wenn du den Solarzaun selber bauen willst. Dazu gehören folgende Aufgaben:
- Ausmessen der Feldbreiten
- Optimale Ausrichtung planen
- Setzen der Pfosten
- Montage der Module (idealerweise auf Doppelstabmatten)
- lineare Verdrahtung der Module.
Der Anschluss von deinen Modulen an den Wechselrichter und die Einspeisung in dein Hausstromnetz muss wiederum eine zertifizierte Elektrofachkraft übernehmen. Anders als bei den Balkonkraftwerken sind für den Solarzaun die einfachen Plug+Play Systeme noch in der Entwicklung. Diese Elektrofachkraft sollte sich dann auch noch die Verdrahtung der Module ansehen und freigeben.
Welche Genehmigungen brauchst du für deinen Solarzaun?
Im Unterschied zu den Balkonkraftwerken ist die Genehmigung von einem Solarzaun noch nicht einheitlich geregelt. Es hängt stark vom Bundesland und der Gemeinde ab, welche Zertifikate und Zeugnisse du für den Bau von deiner Zaun PV Anlage benötigst. Im Gegensatz zum Balkonkraftwerk handelt es sich bei einem Photovoltaik Zaun um eine "Solaranlage auf einer Freifläche". Diese ist in der Regel genehmigungspflichtig. Es kann darüber hinaus weitere einschränkende Faktoren geben, wie beispielsweise der Denkmalschutz. Eine Anmeldung bei dem örtlichen Energieversorger ist aber in jedem Fall zwingend erforderlich.
Wie kombiniere ich den PV-Zaun mit einer bestehenden Solaranlage?
Ein Photovoltaik Zaun ist aufgrund seiner geringeren Stromausbeute vorwiegend als Ergänzung zu einer bestehenden Solaranlage sinnvoll. Wenn also mit allen Dachflächen (Haus, Garage, Carport), Fassaden und Balkongeländern bereits eine umfassende Ausstattung da ist, dann kannst du sie durch eine Zaun Photovoltaikanlage noch vervollständigen. Vorher ist es nicht sinnvoll, die hohen Kosten bei dem vergleichsweise geringen Wirkungsgrad zu investieren. Du solltest erst alle anderen Optionen gezogen haben, damit dein Geld auch wirklich gut angelegt ist.
Kann ich mit dem Solarzaun Geld verdienen?
Eine Zaun PV Anlage für sich alleine gestellt produziert in der Regel nicht genügend Strom, um sie wirtschaftlich ins Netz einspeisen zu können. Die Vergütung wird auf den Monat gerechnet und liegt bei ca. 6-13 Cent pro kWh. Die Höhe der Vergütung richtet sich vor allem nach der eingespeisten Strommenge. Je mehr Strom deine Anlage produzieren kann, desto geringer fällt die Vergütung aus. Rechnet man aber da die Kosten für eine Kilowattstunde Strom gegen, die vom Netzbetreiber eingekauft werden muss, liegt diese um das 4-fache höher. Du solltest daher deinen Fokus darauf legen, mit deiner PV-Anlage möglichst viel Strom im eigenen Haus zu sparen als damit über die Einspeisevergütung Profite erwirtschaften zu wollen. Hier kann beispielsweise ein Stromspeicher eine sinnvolle Lösung sein.
Es gibt allerdings ein Schlupfloch: Wenn sich dein Haus nicht für die Installation einer Solaranlage eignet, kannst du für deinen PV Zaun eine Einspeisevergütung beantragen.
Wird ein Solarzaun gefördert?
Private Solaranlagen werden im Rahmen des EEG noch ohne Mehrwertsteuer verkauft. Das ist schon bei der Anschaffung eine Ersparnis von 19 %, sofern dein Anbieter dir diesen Preisvorteil weitergibt. Da ein Solarzaun als Freiluft-Anlage gilt, kannst du dafür besonders zinsgünstige Kredite beantragen. Hier kann dich dein örtlicher Energieberater oder der Kundendienst von Solisolar umfassend informieren. Ruf einfach an oder schreib uns eine Nachricht. Wir freuen uns, wenn wir dir zu deiner optimalen Ausführung für deine Situation helfen können. Denn eins steht fest: Solarkraft kann heute jeder nutzen - wir zeigen dir gerne, wie das geht.